Textkunst von Akimaus

Das schwarze Herz

Du, die mich gerufen in der Nacht.
Mit Federn bedeckt ist dein Gewand
in der Borke pocht das finstre´ Herz
Getrunken über und über in den durstigen Gewässern meiner Galle
So zehrt es sich aus.
Zehrt es mich aus.
Zehrt und sehnt es sich nach dir.

Deine Gegenwart mein stummer Feind
Überschattest mich mit deinen Krallen.
Schlaf du nur, stilles Zorneskind.
Halte das Herz der Welt in deinen Händen.
Zerquetsche es in deinen Ballen.
Male es zu Asch´ und Staub.

Die kalte Luft zeichnet feine Narben,
die Freude in sich ballt - und Leid verschenkt.

Könnt´ ich mir mein eigen Leib entsagen
ja entreißen mir die Haut, mitsamt Aug` und Zahn.
So könnte ich mich ganz selbst ergreifen.
Halten, tosen, zaudern und liebkosen
Mit dem Schrei, der in mir ruht so sehr.

Wer öffnet mir den Mund zu sprechen?
Liegt doch alles brach in mir.
Gefühle die wie Ketten prangen
lasten weiter fortan allzu schwer.

Alle schenken sie mir ein mildes Lächeln
sehen diese Schwere nicht,
die sich einpfercht, wie des Messers tiefe Rillen
schneiden, schneiden mir ach so tief ins Gesicht.

Meine Haut ist längst zu eng geworden
Trüb blicken meine Augen drein
Unter all den andren Menschen
bleibt das schwarze Herz allein.

 

Akina, 03.02.2014

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