Der Kalender "Anstöße 2016"

Im April 2015 kontaktierte mich Ilona Kießlich, weil sie für ihr Kalenderprojekt "Anstöße" 2016 eines meiner Gedichte auf meiner Seite entdeckt hatte und gerne veröffentlichen wollte. Darüber habe ich mich sehr gefreut, und bei der anschließenden Zusammenarbeit konnte ich sogar auch noch eines meiner Lieblingsbilder in ihrem Kalender unterbringen. Das Anstöße-Projekt zeigt seit vielen Jahren überwiegend Bilder und Darstellungen behinderter Menschen in ansprechender Kalender-Form. Ilona hat mir freundlicherweise gestattet, die Vorder- und Rückseite des Oktober-Kalenderblattes von 2016 hier zu veröffentlichen. Wer sich einige Bilder des Kalenders ansehen möchte oder einen Kalender bei ihr bestellen möchte, kann sich auf der Internet-Seite des Projektes informieren: www.anstoesse-online.de.

Die Vorderseite vom Oktober 2016

Grafik: Das Kalenderblatt mit meinem Trichter-Bild links und dem Gedicht "Aufrichtigkeit" von William Summerset rechts danebeen.
Die Vorderseite des Blattes Oktober 2016 aus dem Anstöße-Kalender
Beachte das "c" in "Auf rich tig keit" - passend zu meinem Gedicht!

Die Rückseite vom Oktober 2016

Grafik: Links mein Gedicht "austicken", in der Mitte ein s/w-Foto von mir und rechts eine Selbstbeschreibung.
Die Rückseite des Blattes Oktober 2016 aus dem Anstöße-Kalender

 

Wer aus obigem Anlass noch mal mein Gedicht "austicken" lesen möchte, kann den gleichnamigen Link hier aufrufen.

Und für all jene, die auch noch gerne meinen Lebenslauf aus dem Kalenderblatt oben nachlesen möchten, seien die nachfolgenden Zeilen bestimmt:

 

Mein Leben in einigen Sätzen

Ich heiße Lothar Schwalm und bin am 15. Februar 1968 in Kassel (Nordhessen) geboren. Mit zweieinhalb bekomme ich ein Brüderchen. Mit drei Jahren entwickele ich erste Blinzeltics mit meinen Augen. Als ich sechs Jahre alt bin, reisen meine Familie und ich für 4 Jahre nach Afghanistan. Die Welt ist ein Abenteuer.

Als ich zehn Jahre alt bin, kehren wir zurück nach Deutschland. Jetzt kenne ich Südasien besser als meine Heimat. Meine nervösen Tics nehmen langsam aber stetig zu. Neben vielen motorischen Tics kommen auch mehr und mehr vokale Tics hinzu. Die Pubertät und Schulzeit sind ein Spießrutenlaufen. Mit 18 Jahren mache ich besser keinen Führerschein, dafür mit 19 Jahren das Abitur. Jetzt bekomme ich auch eine Diagnose: Ich habe das Tourette-Syndrom.

Ich beginne zu schreiben und studiere soziale Arbeit in Kassel. Mit 26 Jahren probiere ich neue Medikamente aus und meine Tics verschwinden fast völlig. Kurz vor Ende des Studiums zieht es mich nach Mainz. Seither arbeite ich hier als Peer Counselor im Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen. Seit dem Studium habe ich erste Erfahrungen mit Lesungen von eigenen Texten gesammelt. Ich schreibe weiter, male und fotografiere und gestalte seit 2006 meine eigene Homepage, auf der ich all diese Dinge veröffentliche (www.die-schreibmaus.de).

Mittlerweile enthält meine Homepage auch viele Texte zu den Ursprüngen und den Hintergründen meines Tourette-Syndroms und legt umfangreich Zeugnis von meinem Leben als Kind, Jugendlicher und erwachsener Mann mit Behinderung ab. Heute geht es mir gut und neben dem Schreiben ist die Gestaltung meiner eigenen Homepage mein größtes Hobby. Außerdem nehme ich ab und zu gerne die Gelegenheit wahr, Lesungen anzubieten oder an verschiedenen Stellen meine Texte zu veröffentlichen. Zwei Bücher mit einer bunten Zusammenstellung meiner Texte sind 2004 und 2009 im Selbstverlag erschienen. Ein drittes Buch ist in Planung.

Frau Kießlich‘s Entdeckung meiner Homepage habe ich es zu verdanken, dass ich jetzt in diesem Kalender mit Bild und Text vertreten bin. Und ich freue mich, wenn auch Du einmal auf meiner Seite vorbeischauen magst.

Herzlichst, Deine Schreibmaus Lothar