Schreibmaus Joachim

Foto: Joachim sitzt mit einem Rucksack über der rechten Schulter auf einer Parkbank in der Sonne, umgeben von Grün.
Joachim sitzt bei bestem Sonnenwetter auf einer Parkbank

Mein Name ist Joachim, ich komme aus dem Herzen des Ruhrgebietes und ich liebe Menschen und deren Geschichten. Wahrscheinlich geht es mir nicht nur alleine so, ein Blick in die Vergangenheit offenbart uns, dass es Geschichten schon sehr lange gibt, denn in früheren Zeiten konnten nur sehr wenige Menschen lesen und schreiben. Das Erzählen von Geschichten und mündlichen Berichten über Ereignisse war für viele daher die einzige Möglichkeit, sich zu informieren, oder sich an langen Abenden zu unterhalten. So manche der alten Geschichten kennen wir noch heute als Märchen, Sagen oder Fabeln. Auch viele Sprichwörter sind damals entstanden. Einige Erzähler konnten ihre Zuhörer besonders begeistern.

Wie tief der Erzählinstinkt verankert ist, haben Fritz Heider und Marianne Simmel erforscht. Noch heute wird ihr Experiment aus dem Jahr 1944 als Pionierarbeit zitiert. Die österreichischen Psychologen zeigten ihren Versuchspersonen in einer kleinen Animation drei sich bewegende Körper – ein großes Dreieck, ein kleines Dreieck und einen kleinen Kreis. Nachdem die Probanden eine Zeit lang beobachtet hatten, sollten sie die Animation beschreiben. Und prompt erzählten sie Geschichten, als hätten sie eine Interaktion selbstständig handelnder Wesen gesehen. Aus den Dreiecken wurden Männer im Streit um den Kreis, also eine Frau. Die Aussagen lassen sich grob so zusammenfassen: Das große Dreieck bedrohte das ängstliche kleine Dreieck, die beide um die Aufmerksamkeit des Kreises konkurrierten – der Beziehungsklassiker Eifersucht.

Der menschliche Geist erschafft also offenbar Leben, wo keines ist. Er unterstellt Absichten oder Intentionen und knüpft Bezüge – als besäße er einen göttlichen Odem. Der amerikanische Philosoph Daniel Dennett nennt das die "intentionale Grundhaltung" des Menschen. Immer und überall wirkt der Drang, Absichten und einen Willen zu erkennen.

Und nicht selten schießt er übers Ziel hinaus, indem er schlichten geometrischen Figuren (oder dem Himmel über sich) einen eigenen Willen zuschreibt. Offenbar ist das evolutionär vertretbar, und viel schlimmer wäre es, wenn Menschen sich zu wenig um die Absichten anderer kümmern würden.

Schließlich betreffen uns die Wünsche, der Zorn oder die Angst realer Personen ganz unmittelbar. Erzählen ist also nichts anderes, als Schauspieler mit innerem Antrieb auf die Bühne des eigenen Bewusstseins zu stellen.

Erschwerend kommt die Eigenart des Menschen hinzu, als Reaktion auf Geschehnisse oder schlicht aus einer Laune heraus seine Meinung zu ändern. Aristoteles nannte das Peripetie, eine plötzliche, schicksalhafte Wendung, die, vor allem bei der Tragödie oder beim Drama, den Kern einer Geschichte ausmacht und auch in den Umständen begründet sein kann.

Kurzum, ich liebe die Menschen und deren Geschichten, habe therapeutisch sehr viel in Texten verarbeitet und sauge täglich neue Eindrücke in mich auf. Zu diesem Zwecke habe ich auch die Plattform https://www.abenteuer-literatur.de gegründet. Ganz nach dem Motto: "Am Anfang war das Wort.“

Auf dieser Plattform wimmelt es nur so von Geschichten, womit wir wieder beim Thema wären.

Ich bedanke mich herzlich bei Lothar, dass er mir auf dieser Seite den notwendigen Raum gegeben hat, um ansatzweise Auszüge meiner Geschichten vorstellen zu dürfen. In Lothar habe ich einen künstlerisch begabten, sehr feinfühligen Menschen mit einem tollen sozialen Engagement kennengelernt, dafür bin ich sehr dankbar. Ich freue mich schon auf zukünftige gemeinsame Aktionen. Euch, verehrte Leser/innen, wünsche ich viel Spaß mit meinen Texten.

11.03.2019 Joachim Laß