15. Dezember
zeiträuber
das leben ist krumm wie eine banane
die zeit, sie rennt davon
laubbäume fliegen über gläserne himmelswolken
staubträume flattern in mein hirn
ich fühle mich wieder allein
schade, dass niemand bei mir ist
manchmal wünschte ich mir, das blatt eines laubbaumes zu sein
und davonzufliegen über gläserne himmelswolken
doch davon träume ich im moment nur
alles einem schleier gleich
tanzt der dunst durchs dickicht
braunbären und johannisbeeren mischen sich im zwielicht
des tages
der mond scheint etwas hilflos
aber ich traue ihm nicht
zu hinterhältig scheinen mir seine strahlen
mitten ins gesicht
melancholie mischt sich mit muße
hundert huren heucheln buße
ein tanzkreis schwarzer hexen durchbricht die stille
der nacht
eulenvögel fliegen seltsame kreise über dunkle wälder
ein käuzchen schreit in die nacht, dass sich der mond erschreckt
regenwürmer kämpfen sich durch nasses unterholz
überhölzer sind verschwunden
meine stimmung stimmt mit dem takt des erdpulses überein
schritte schreiten langsam voran
kaum sichtbar
kaum hörbar
aber dennoch da
blaue blasen blubbern nach oben
und verfangen sich in den baumkronen
eine unheimliche ruhe breitet sich aus
und hüllt alles ein,
alles ein,…
…das licht schreit plötzlich gen himmel und die sonne gebärt einen neuen tag
die zeiträuber verstummen langsam
vogelstimmen durchdringen alles grün
und wieder kehrt ruhe ein,
eine sanfte ruhe