Textkunst von jey-key

Ein Tag, der mein Leben für immer verändert hat

"Es schien ein Tag zu werden wie jeder andere als er begann, doch für das kleine Mädchen sollte es der Tag werden, der ihr ganzes Leben grundlegend veränderte.

Sie war froh als sie endlich hinaus durfte. Draußen da war sie gerne, dort konnte sie springen, singen, rennen, hüpfen und auf Bäume hinauf klettern. Meist war ihre große Schwester zum Aufpassen dabei.
Doch an diesem Tag war die große Schwester nicht da. Das kleine Mädchen wollte Ihr Dreirad aus dem Keller holen um damit zu fahren. Sie ging nicht gerne in den Keller, der roch immer so muffig und wenn das Garagentor geschlossen war, kam dort kaum Licht hinein und die Glühbirne beleuchtete nur Teile der Räume.

Das Garagentor war offen und so ging sie hinein. Sie bemerkte dass da jemand im Keller war, sie wollte wieder hinaus laufen, doch der Schatten stand vor ihr.

Sie hatte Angst vor dem Schatten, denn sie wusste was nun kommen würde. Er sprach fast nie mit ihr, auch diesmal nicht. das Mädchen hasste es, wenn seine Hände um ihren Kopf fassten und sie zwangen. Sie ekelte sich und wehrte sich zaghaft, doch der Griff wurde dadurch nur schmerzhafter und fester.

Sie flüsterte „Ich will nicht…“, doch der Schatten reagierte nicht auf Ihre Worte. Sie spürte Übelkeit und einen großen Brechreiz und stemmte sich gegen die Hände, die wie eine Klammer aus Stahl ihren ganzen Kopf umspannten und festhielten.

Da bäumte sie sich mit aller Kraft auf und biss zu... die Zeit schien still zu stehen, sie fühlte wie der Griff sich lockerte und wie ihr etwas Warmes über das Gesicht rann.

Wie erstarrt stand sie da, unfähig, sich zu bewegen, die Augen oder Lippen zu öffnen. Sie hörte das Blut in ihren Adern pochen und schmeckte einen seltsamen Geschmack im Mund. Sie wollte weg laufen, doch es ging nicht, der Körper gehorchte einfach nicht.

Da spürte das kleine Mädchen einen heftigen Schlag auf ihren Kopf und Dunkelheit breitete sich aus.

Als sie wieder aufwacht, fühlt sie gar nichts, in ihren Ohren ist ein Rauschen und sie kann ihren linken Arm nicht richtig bewegen. Doch sie will weg, weg von hier und hinaus aus dem Keller. Das Mädchen schleppt sich zu ihrem Dreirad und schafft es mit großer Anstrengung, hinauf zu kommen und aus der Garage hinaus zu rollen.

Bis auf das Nachbargrundstück rollt sie mit dem Dreirad.

Dort wird sie nach einer Weile von einer Nachbarin gesehen, die sofort hinaus gelaufen kommt. Irgendetwas stimmt mit dem Mädchen nicht.

Die Nachbarin benachrichtigt die Eltern und dann fühlt das Mädchen, wie sie in das Auto getragen wird. Die Fahrt geht zum Hausarzt, und als sie in das Wartezimmer hinein getragen wird, erkennt sie eine Bekannte.

Es geht alles sehr schnell, der Arzt schaut nur kurz, und sie wird in das nächste Krankenhaus geschickt.

Im Krankenhaus stellen die Ärzte fest, dass das kleine Mädchen einen Schädelbruch hat und ein Hämatom im Kopf, das anschwillt. Sie kann auch den Arm nicht bewegen und die Zunge hängt ihr seitlich aus dem schief gehaltenen Kopf hinaus.

Es folgt eine kaum zu beschreibende, grausame und schmerzhafte Behandlung, bei der das kleine Mädchen fest gehalten wird und alles miterlebt. Man ist fest davon überzeugt, das fünfjährige Kind würde sich später nicht mehr an die Behandlung erinnern können.

Doch das Unterbewusstsein und der Körper werden diese grausamen Erfahrungen niemals im Leben löschen können. Die unbewussten Erinnerungen beeinflussen jede Entscheidung, jedes Erlebnis und jedes Gefühl.

Über das Bewusstsein legte sich eine schützende Amnesie, die 37 Jahre lang bei der Krankenhauserfahrung und 41 Jahre lang bei der Gewalterfahrung anhielt."

jeykey

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