Meine Texte zum Nachhören und Nachlesen
Anklage
Anklage
Anklage
Hallo, Papa! Ja, Du bist gemeint:
Du verdammtes Drecksschwein,
Du dumme, abgefuckte Hurensau,
Du beschissener, dämlicher Fotzenwichser,
Du größtes freilaufendes Arschloch,
das jemals diese Erde bewohnt hat,
ja, Dich meine ich:
Ich klage Dich an.
Ich klage Dich an all der Verbrechen,
die Du an mir begangen hast,
an mir, Deinem Sohn,
Deinem eigenen Fleisch und Blut,
an mir, der ich mit drei Jahren
kaum das Säuglingsalter verlassen habe.
Du hast mich sexuell missbraucht und ausgebeutet,
mich körperlich und seelisch misshandelt,
brutal vergewaltigt, gequält,
erniedrigt und unendlich gedemütigt.
Du hast mich klein und schäbig gemacht,
mich vernachlässigt, verhöhnt,
und meine Gefühle zutiefst missachtet und verletzt.
In gewisser Weise hast Du mich totgemacht.
Hast Deinen großen steifen, lüsternen Schwanz
in meinen kleinen Mund
und mein kleines Poloch gezwungen,
um Deine Geilheit an mir zu befriedigen,
und das womöglich über Jahre.
Dafür kann ich Dich nur verachten.
Ich hasse Dich dafür, ja, ich verfluche Dich.
Wärest Du noch am Leben,
wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen,
Dich eiskalt und emotionslos umzubringen,
Dich abzustechen, wie ein elendes Schwein:
Ich würde Deinen Hals
mit meiner rechten Hand packen,
Dich hochheben, und wenn Du in der Luft hängst,
wie ein Fisch, der an der Leine zappelt,
dann würde ich langsam zudrücken,
fester und fester, bis Du blau anläufst
und in meiner Faust erstickst.
Und wenn Du dann Deinen letzten Atem ausgehaucht hast,
dann würde ich Dich einfach fallenlassen und fortgehen,
ohne mich noch einmal umzudrehen.
Das wäre mir eine wahre Genugtuung.
Aber da Du glücklicherweise schon lange tot bist,
bringst Du mich um dieses Vergnügen.
Doch ich bin trotzdem sehr zufrieden,
weil ich mich hier von Dir befreien kann,
Dich anklagen kann, ohne dass Du Dich
irgendwie dagegen wehren kannst
in Deinem stinkenden, verrottenden Sarg.
Ich kann Dich anfeinden und beleidigen,
kann Dich der Dinge beschuldigen, die vorgefallen sind
und Dich dafür in vollem Umfange verantwortlich machen.
Die ganze Welt kann es hier lesen,
und Du verdammtes Drecksschwein kannst nichts dagegen tun.
Jetzt bist Du mir einmal so hilflos ausgeliefert,
wie ich es bei Dir früher war.
Und das fühlt sich ausnahmsweise einmal
sehr gut und befriedigend an.
Und wenn wir beide ganz viel Glück haben,
dann vergeht mein Hass auf Dich vielleicht ein wenig,
bevor auch ich das Licht meines Lebens
ausgehaucht habe.
ls