Textkunst von Uschimaus
21. Dezember
Noch eine Geschichte vom Wünschen
Kurz vor Weihnachten kam die junge Fee vorbei. Lothar freute sich und erzählte begeistert, was er vom Schmetterling gelernt hatte. Er fragte nach, warum denn nun für die Feen der Kontakt zu den Menschen so wichtig sei, und was es mit den Menschen auf sich habe, die behaupten, nicht an Feen zu glauben.
„Mit Menschen, die nicht an uns glauben, haben besonders wir guten Feen es schwer. Wir können uns ihnen nicht offenbaren und dürfen ihre Wünsche nicht unvorbereitet erfüllen.“
Der kleine Lothar verstand gar nichts mehr und mußte sich doch sehr über die großen Leute wundern. Zum Glück war der große Lothar da ganz anders.
„Würden wir die Wünsche einfach im Handumdrehen erfüllen, so würden die Menschen an ihrem Verstand - oder was sie dafür halten - verzweifeln. Sie würden glauben, sie seien verrückt.“
Das glauben sie von mir auch, dachte der kleine Lothar im Stillen, sagte aber nichts.
„Deshalb müssen wir die Wünsche so erfüllen, daß die Menschen meinen, sie selbst hätten die Dinge zur Zufriedenheit geregelt. Manchmal sind die Menschen anderen Menschen sogar ein Leben lang dankbar, obwohl die angeblichen Retter oder Wohltäter in Wahrheit so gut wie nichts mit der Sache zu tun haben.“
„Dann sind die Menschen oft im Grunde nichts anderes als Werkzeuge der Feen...“, murmelte Lothar nachdenklich.
Ob die Uschi-Maus in diesen Stunden auch ein Werkzeug der guten Feen war? Wir wissen es nicht...
Wir wissen nur, daß sie in Furth im Wald am Computer saß und grübelte und tippte, was das Zeug hielt, und inständig hoffte, noch rechtzeitig fertig zu werden...