Textkunst von Jürgen

Berufsleben

Meine Mutter ging dann schließlich mit mir zum Arbeitsamt, und die Firma MAHLE in Cannstatt stellte mich als Springer in der Kolbenringkontrolle ein.
Die Arbeit war abwechslungsreich und ging mir leicht von der Hand, alle waren mit mir zufrieden, der Abteilungsleiter sagte mir sogar, dass ich mit meinem achtzehnten Geburtstag zum Einsteller aufsteigen könnte.
Alles lief so ganz gut, ich konnte mir von meinem ersten Selbstverdienten Geld sogar ein Moped kaufen.
Eigentlich durfte ich das noch gar nicht fahren, denn ich war ja noch nicht mal 16 Jahre alt. Das Leben macht Spaß, doch ich musste immer mehr trinken, kam manchmal nicht zur Arbeit, der so genannte Kater machte mit mehr und mehr zu schaffen.
Außerdem fiel ich bei diversen Betriebs- oder Abteilungsfeiern auf, mein Alkoholkonsum war allen unheimlich. Die Atmosphäre zwischen dem Abteilungsleiter und mir wurde immer schlechter, meine Ausreden nach Fehlzeiten wurden nicht mehr geglaubt, ich sah keinen Ausweg mehr und kündigte.
Wieder lag ich meinen Eltern auf der Tasche, nach drei Wochen besorgte mir mein Vater eine Stelle als Hilfsarbeiter in der Deutschen Verlags Anstalt. Ich fing buchstäblich von ganz unten an, nämlich im Rohpapierlager tief unten im Bauch der Druckerei.
Ein fürchterlicher Job. Es galt die großen Bögen, die zu 250 Blatt in Packpapier eingepackt waren, auszupacken und ganz genau übereinander zu stapeln. Man glaubt gar nicht wie schwer und wie staubig weißes Papier ist.
Aber ich arbeitete ja gerne und so waren meine Chefs so zufrieden mit mir, dass ich nach sechs Monaten Schufterei im Keller ins Erdgeschoss aufsteigen konnte.
Mein neues Arbeitsgebiet war nun in der Packerei, wo ich in der Hauptsache für den Wareneingang zuständig war.
Ein guter Job, ich brauchte nicht mehr so hart arbeiten, und beim Verteilen der eingegangenen Waren kam ich durchs ganze Haus und hatte so recht viel Abwechslung.
Aber ich trank immer wieder mit meinen Kameraden und ich fehlte halt öfters einen Tag, bis ich meinen Kater losgeworden war. In dieser Zeit zeigte sich der „König Alkohol“ zum ersten Male von seiner harten Seite: Als ich im Sommer 1962 mit meinem Freund auf dem Moped in Urlaub an den Bodensee fuhr, tranken wir am ersten Abend sehr viel Bier. Am nächsten Morgen, ziemlich frühe, wollten wir am Bahnhof Friedrichshafen mein Schlauchboot abholen. Bei der Ausfahrt vom Zeltplatz hatte ich infolge von Restalkohol im Blut die Geschwindigkeit eines Autos völlig falsch eingeschätzt und es kam zu einem Zusammenstoß. Zum Glück kam mein Beifahrer mit Prellungen davon. Mich selber aber hatte es voll erwischt. 4 Monate musste ich in einem Beckengips aushalten und dann mühsam wieder Laufen lernen. Mein Körper war schon so an Drogen gewohnt, dass ich sogar während einer großen Operation aufwachte. Keinem der Ärzte war mein Alkoholmissbrauch aufgefallen. Aber auch im Krankenhaus, mit meinen 17 Jahren und total ans Bett gefesselt, bekam ich immer noch genug Alkohol. Nach fast einem Jahr Kranksein kam ich mit den Besten Vorsätzen wieder in den Betrieb zurück. Aber die hielten nicht lange. Irgendwann wurden meine Vorgesetzten wegen meiner Fehltage unangenehm, ich versprach immer wieder Besserung, aber ich konnte die Versprechen nicht einhalten, der Alkohol war schon stärker. Ehe es mir zu eng wurde, kündigte ich lieber.
30.11.95
Zum Glück erfuhr ich von einem meiner Kumpel, dass in der Firma Herion, gleich bei mir um die Ecke, eine Stelle frei wurde, ich bewarb mich und wurde eingestellt. Diesmal ohne eine Pause. Ich war nun 19 Jahre alt.
Meine neue Aufgabe war das montieren von hydraulischen Anlagen für das HAWK-Flugabwehr-Raketensystem der NATO. Alles lief prima, die neue Arbeit mit Metall lag mir sofort und machte mir unheimlich Spaß.
Ich wurde an Metallbearbeitungsmaschinen eingelernt. Diese Maschinen faszinierten mich und ich lernte die Bedienertricks schnell. Nach zwei Jahren hatte ich mein eigenes Aufgabengebiet und durfte ohne Anleitung in meinem Rhythmus arbeiten.
Alles lief prima, aber ich trank immer mehr. In dieser Zeit lernte ich meine erste Frau kennen. Ich hatte bis dahin noch keinerlei Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machen können.
Ich wusste: „Mädchen wollten keine abgesoffenen Jungs“.
Es war für mich deshalb eine unendliche Freude dass sich eine so schöne Frau mit mir einließ. Wir „gingen“ beide über zwei Monate bis wir uns an die ersten, zaghaften sexuellen Handlungen trauten. Ich erfüllte dieser Frau alle Wünsche, bis auf einen: Ich trank weiterhin, allerdings jetzt heimlich, aber immer mehr. Durch mein neues Trinksystem hatte ich nun auch öfters Ausfälle, das heißt ich konnte immer öfters morgens nicht aufstehen, oder den Arbeitstag nicht durchhalten. Ich hatte große Angst, diese Frau zu verlieren, wollt Sicherheit und drängte auf Heirat. Ich dachte dann würde alles gut. Monika war einer Heirat auch nicht abgeneigt, ihre Eltern aber sahen das ganz anders.
Aber wir setzten uns durch und die Eltern gaben nach.
Allerdings erst, als ich ihnen (natürlich unter Stoff) erklärte: „Ist es Ihnen lieber, wenn Ihre Tochter sich mit mir heimlich verlobt, und mit einem Ring am Finger heimkommt?“
Als Preis dafür mussten wir eine offizielle Verlobungsfeier mit der ganzen buckeligen Verwandtschaft über uns ergehen lassen.
Ich war überglücklich und musste nicht trinken. Ab und zu gingen wir in die Kneipe und ich nahm 2 höchstens mal 3 Halbe Bier zu mir. Nur wenn der Vetter meiner Frau (Ein Architekt) uns besuchte - dann besoff ich mich mit dem. Das war erlaubt.
Neun Monate nach unserer Hochzeit wurde unser Sohn Jörg geboren. Ich trank wenig, es gab kaum noch Alkoholexzesse.
Ab und zu gingen wir Abends in die Kneipe um die Ecke, langsam steigerte sich mein Alkoholkonsum wieder
Immer öfters fehlte ich bei der Arbeit. Aber ich hatte meinen Meister, einen Hypochonder voll im Griff: Schon kurz nach meiner Einstellung sorgte ich dafür, dass wir gemeinsam Schwimmen gingen und er die große Narbe an meinem Oberschenkel bemerken musste. Ich erzählte ihm, dass mir diese alte Verletzung oft noch Schwierigkeiten machen würde. Ich simulierte ein Humpeln – und damit ich es nicht vergaß steckte ich mir einen spitzen Stein in den Schuh. Zudem hatte dieser gute Mann auch noch panische Angst vor Ansteckung, wenn ich meine Hand zur Faust machte und sie ganz fest in die Hosentasche steckte, wurde diese sehr heiß und nass, dann noch beim morgendlichen „Grüß Gott„ sagen mit heiserer Stimme sprechen, und schon konnte ich wieder nach Hause gehen und meinen Kater auskurieren.
Nach sechs Jahren bei dieser Firma ließ mich der Betriebsleiter zu sich kommen. Er fragte mich, ob ich in einem Gesangsverein oder einem Kegelklub mitmachen würde. Verwundert verneinte ich. Wie ich mir dann erklären konnte, dass ich auffällig oft Donnerstag Fehltage hätte. Mir wurde heiß und kalt. Ich kannte natürlich die Ursache dieser „Freien Donnerstage“.
Freitags und Samstags trank ich nun wieder immer unheimlich viel, Sonntags, Montags , Dienstags zitterte ich meinen Entzug durch, Mittwochs ging es mir wieder besser, und ich besoff mich aufs Neue. Wenn ich dann zuviel erwischte, dann konnte ich donnerstags nicht arbeiten.
Dies konnte ich aber dem Betriebsleiter nicht sagen. Er sagt mir noch dass ich ein guter Mann wäre, aber diese Fehlzeiten würden nicht mehr länger geduldet werden. Ich versprach ihm hoch und heilig, dieses zu ändern. Aber mir war klar, dass ich dies nicht lange durchhalten konnte, ein Saufkumpan vermittelte mir eine Neue Stelle und ich kündigte.
Meine Meinung: “Die suchen sich einen anderen Clown – ich suche mir einen anderen Zirkus“
Ich war vom 7.9.64 bis 28.8.70 bei Herion - 7 Jahre habe ich bei dieser Firma gesoffen.
Durch einen Saufkumpan erfuhr ich von einer freien Stelle in der Abteilung „Bau von hydraulischen Pressen“. bei der Firma Pfisterer in Stuttgart-Untertürkheim.
In dieser Firma war das trinken von Alkohol während der Arbeitszeit üblich und so trank ich am Tag ca. fünf Flaschen Bier.
Im Gegensatz zur meiner letzten Beschäftigung war mir diese Arbeit aber schon nach kurzer Zeit eher langweilig. Immer die gleichen Arbeiten, es gab nur drei Standartmodelle, bei meinem letzten Job war jede Maschine eine neue Herausforderung, da alle Geräte nach Wunsch des Kunden einzeln gefertigt wurden.
Mein Saufkumpan arbeitete im Werkzeugbau an einer Profilschleifmaschine. Als er die Firma wechselte, bewarb ich mich um diese Position.
Keiner der anderen Werkzeugmacher wollte diese kitzlige Aufgabe übernehmen - und so bekam ich als ungelernter diese anspruchsvolle Aufgabe.
Ich stürzte mich buchstäblich in diese Arbeit und studierte in meiner Freizeit alles, was ich über dieses Aufgabengebiet auftreiben konnte.
Aber da mein Vorgänger als Säufer seine Aufgabe eher lässig erledigt hatte und keiner die wirkliche Kapazität dieser außerordentlich vielseitig einsetzbaren Maschine kannte, galt ich innerhalb kurzer Zeit als absoluter Spezialist auf dem Gebiet des Profilschleifens von Dreh- Press- und Stanzwerkzeugen.
Nach einem halben Jahr wurde ich sogar für eine Woche zu einem Spezialkurs der Herstellerfirma dieser Maschine nach Göppingen geschickt. In dieser Woche bekam ich selber meinen letzten Schliff.
Alles war perfekt, ich verdiente wie ein gelernter Werkzeugmacher, die Schulden von der Einrichtung der Wohnung waren getilgt. Alles war in Ordnung, mein Leben verlief optimal. Auch mit dem Alkohol kam ich ganz gut zurecht, ich war nie alleine, genoss die Liebe und meine Verantwortung als Ehemann und Vater. Auch mit dem Alkohol kam ich in dieser Zeit bis auf wenige, einzelne Ausrutscher ganz gut zurecht. Nur wenn der Vetter meiner Frau (Ein Architekt) uns besuchte - dann besoff ich mich mit dem – aber gründlich. Das war erlaubt, bei ihm als Architekt und Lieblingskind der Familie war ich ja in bester Gesellschaft.
Ab und zu gingen wir - wenn unser Sohn schlief - in die Kneipe um die Ecke. Dann - um die Faschingszeit wurden wir von unserem Stammwirt angesprochen, ob Monika nicht über Fasching als Bedienung aushelfen würde. Wir fühlten uns beide sehr geehrt und sagten sofort zu.
Aus der Aushilfsstelle wurde eine feste Stelle und ich war jetzt, wenn unser Sohn schlief, in der Kneipe und trank sehr viel - nun nicht mehr nur Bier, sondern mit den anderen Gästen und mit den Wirtsleuten auch scharfe Sachen.
Als Ehemann der Bedienung wurde ich auch sofort am Stammtisch aufgenommen. Natürlich wurde da viel gesoffen und ich trank nun auch harte Sachen.
Die Geschichte mit den Fehltagen fing wieder an, allerdings war in der Firma Pfisterer Alkohol an der Tagesordnung und wenn einer nicht arbeiten konnte, rief er morgens an und reichte einen Tag Urlaub ein.
Monika bediente weiter in der Kneipe, sie verstand sich gut mit den Gästen – es kam nun öfters zum Streit weil ich Eifersüchtig wurde und sie immer mehr Zeit die ihrer Arbeitsstelle verbrachte.
Mit meinen Sauffreunden machte ich meinen Partykeller wieder auf.
Der Keller wurde zum beliebten Treffpunkt, der Alkohol floss in Strömen. Immer wieder wurden neue Leute mitgebracht und es war an jedem Wochenende kräftig was los.
Einmal hatte ich für meine Frau und mich Theaterkarten besorgt, aber völlig vergessen, dass an diesem Tag eine Geburtstagsparty im Keller geplant war. Ich überredete einen der Sauffreunde mit meiner Frau ins Theater zu gehen. Das war ganz schön blöd von mir, denn die beiden verliebten sich ineinander. Dass daraus sehr schnell ein „Verhältnis“ wurde erfuhr ich allerdings erst nach der Trennung von meiner Frau.
Ich spürte, wie sich Monika immer mehr von mir entfernte, wusste nicht warum und konnte aber deshalb nichts dagegen tun.
Ich fühlte mich hilflos und unendlich einsam. Nun betrank ich mich auch oft mit irgendwelchen Saufkumpanen in anderen Kneipen. Eines Abends zerstörte ich in einem Anfall von hilfloser Verzweiflung einige Sachen, die für Monika sehr wichtig waren – eine Holzskulptur, die sie sich so lange gewünscht hatte und die ich ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, sowie sündhaft teure Sektgläser, die sie von ihren Arbeitskollegen zum Abschied bekommen hatte.. Die zerstörten Reste drapierte ich auf unserem Esszimmertisch, damit sie sofort entdeckt wurden.
Es wurde nun öfters von Trennung gesprochen. Ich nahm diese Drohungen nicht ernst – in meinem umnebelten Alkoholikergehirn dachte ich: „Sie hat mich doch so lieb, wie ich sei, da kann sie mich doch gar nicht verlassen. Einmal legte ich ihr sogar das Branchenfernsprechbuch hin und sagte, sie solle sich einen Anwalt zur Scheidung suchen. Darauf wollte sie eine Trennungswoche und gemeinsam mit einer Sauffreundin fuhren wir Frau und Kind in ein Hotel im Schwarzwald.
Nach einer Woche kam sie mit dem Zug zurück. Ich war überglücklich. Doch als wir miteinander schliefen, weinte sie. Sie konnte, oder wollte, mir aber nicht sagen warum.
Ich verdrängte alle Gedanken an ein verlassen werden so sehr: Als Monika sagte: „Am Mittwoch bin ich mit unserem Kind weg für immer“ da ging ich mit ihr und dem Freund Dienstagabends noch Schwimmen und lud die beiden zum Nachtessen in eine Gastwirtschaft ein.
Am Mittwoch nach der Arbeit sah ich dann die Katastrophe: Monika und mein Sohn waren weg. Die meisten Möbel und alle Wertsachen auch. Im Kinderzimmer lag nur noch der Staub, wo das Kinderbettchen gestanden hatte.
Kein Brief – keine Nachricht, keine Adresse. Etwas Schlimmeres als dieses hätte ich mir nicht im schlimmsten Alptraum vorstellen können. Alleine, verlassen. Blind vor Tränen rannte ich ziellos durch die Straßen. Versuchte irgendjemand zu treffen, mit dem ich über mein Unglück hätte reden können.
Aber wie es der Teufel so will – ich fand niemanden. Nur der Alkohol konnte mich trösten. Zur Arbeit war ich in den folgenden Tagen nicht fähig, aber ein Rest von Vernunft ließ mich meinen Vorgesetzten anrufen. Er verstand meine Situation und hatte vollstes Verständnis dafür.
Ich konnte mich nicht überwinden in unserem ehelichen Schlafzimmer zu schlafen, ich zerrte eine Matratze aus den Ehebetten in das ehemalige Kinderzimmer und schlief dann dort meine halb – bewusstlosen Räusche aus.
Ich soff nun täglich und baute immer mehr ab. Körperlich, aber auch geistig.
Einer meiner Saufkumpane führte mich in eine Stammtischfussballmannschaft ein. Nun hatte ich eine neue Stammkneipe. Vom Fußball verstand ich zwar überhaupt nichts – aber beim Saufen war ich einsame Spitze. Da ich in der Werkzeugmacherei sehr gut verdiente, konnte ich es mir leisten Öfters eine Runde zu schmeißen. So kaufte ich mir einfach neue Freunde.
Dann reichte Monika die Scheidung ein. Ich nahm es anfangs nicht zur Kenntnis, als aber die ersten Schreiben vom Gericht eintrafen da stimmte ich allem zu. Alle vier Wochen durfte ich meinen Sohn einen Tag bei mir haben.
Ich wollte diese Sache, die ich sowieso nicht verstand, ganz schnell hinter mich bringen. Außerdem hatte ich immer noch die Hoffnung, dass Monika mit meinem Sohn zu mir zurückkommen würde.
Die Scheidung war dann am 15.03.72. Ich bekam nicht soviel davon mit, fühlte mich aber ständig von irgendwelchen Leuten, die mir böses tun wollten, verfolgt.
Einmal verließ ich blitzartig meine Stammwirtschaft – ich dachte mein Rechtsanwalt würde im Lokal sitzen und mich beobachten um mir Böses zu tun. Daheim schloss ich mich mit dem Telefon und ein paar Flaschen Bier ein und hatte fürchterliche Angst Phantasien.
Als ich meinen Sohn einmal besuchte, nahm mich meine Schwiegermutter zur Seite und sagte: „Mit Dir waren wir ja nie einverstanden – aber das meine Tochter sofort mit Deinem Freund zusammen war – das können wir nicht billigen – wir hätten lieber Dich wieder als Schwiegersohn“.
Da hatte ich mein nächstes Ding – das die beiden mich schon während unserer Ehe betrogen hatten, in meinem Haus, in unserem Schlafzimmer, dass war mir sofort klar. Es war mir ja schon manchmal merkwürdig vorgekommen, das oft, wenn ich bis spät abends Überstunden hatte machen müssen, die Ehebetten frisch überzogen waren, und auch winters das Fenster den ganzen Abend zum Lüften offen war.
Und die so genannte „Trennungswoche“ im Schwarzwald sah ich nun auch in einem anderen Licht.
König Alkohol half mir zu vergessen. Leider auch viel zu oft meine Arbeit.
Dreieinhalb Jahre lebte ich jetzt ohne Frau und Kind. Meine Sexualität lebte ich auch alleine. Ich hatte schon große Sehnsucht nach einer Frau, aber mein Selbstbewusstsein war durch den Alkohol schon völlig zerstört. Um mich nicht auch noch der Demütigung einer Abweisung auszusetzen ging ich allen Frauen aus dem Weg.
Trotzdem – für mich ein kleines Wunder – eines Nachts so gegen drei Uhr sprach mich eine Frau an, wir tranken noch ein wenig und sie ging mit mir nach Hause. Wir waren beide stockbesoffen und ich genoss ich es sehr, nach dreieinhalb Jahren wieder einmal neben einer Frau aufzuwachen.
Ihr Name war Maria und sie war 14 Jahre älter als ich, eigentlich nicht mein Typ – aber sie sagte mir, dass sie mich liebe und gerne bei mir sei.
So drei Wochen trafen wir uns jeden Tag, sie blieb die Nacht bei mir, wir schliefen auf der Liege im Esszimmer miteinander ich war glücklich. Erst nach drei Wochen erfuhr sie, dass ich auch in der oberen Etage ein Schlafzimmer hatte und dass das Haus mir gehörte. Ab da war sie fast ständig bei mir. Sie kochte für mich und manchmal auch für meine Mutter.
Das ging so ein Vierteljahr, dann eröffnete sie mir plötzlich, dass ihr Lebensgefährte, der als Kapitän auf einem Hochseefrachter die große Fahrt beendet hatte, und in zwei Tage für ein Vierteljahr nach Hause käme. In dieser Zeit könnten wir uns nicht alleine, sondern nur in der Kneipe sehen, wenn er dabei ist.
Für mich brach eine Welt zusammen. Krampfhaft suchte ich nach einem Ausweg – und bot ihr in meiner Verzweiflung die Ehe an. Darauf tranken wir zuerst mal einen – dann fuhren wir aufs Standesamt und bestellten das Aufgebot.
Der „verrückte Hans“ wie ihr Lebenspartner in der Altstadt genannt wurde (er war ein Stadtbekannter Schläger) bestand allerdings auf eine gemeinsame Aussprach in der gemeinsamen Wohnung von ihm und Maria.
Vor dieser Aussprache hatte ich eine panische Angst und so besorgte ich mir in der Altstadt eine 9 mm Pistole, die ich währen der Aussprache entsichert in meiner Jackentasche trug. Diese Vorsichtsmaßnahme war jedoch überflüssig, Hans wollte sich nur vergewissern, dass ich die Heirat mit Maria ernst meine und sie bei mir gut aufgehoben sei. Nach dieser Aussprache gingen wir dann gemeinsam einen Saufen und Hans verschwand auf Nimmerwiedersehen nach München.
Maria und ich heirateten am 06.06.1975.
Schon am Morgen unseres Hochzeitstermins tranken wir mit den Trauzeugen kräftig einen Klapperschluck und so kamen wir ziemlich besoffen am Standesamt an. Die Eheschließung ging sehr schnell vor sich, dem Standesbeamten war unser Zustand sichtlich peinlich, wir fanden es eher Lustig. An den Unterschriften im Stammbuch kann man noch heute unseren Zustand ablesen.
Für den Rest unseres Hochzeitsfestes hatte ich meine Stammwirtschaft komplett gemietet. Zwei Tage dauerte die so genannte Hochzeitsfeier, die in Wahrheit ein einziges großes Besäufnis war. Unsere Ehe war Schon sehr stark vom Alkohol geprägt – nicht dass wir jeden Tag stockbetrunken waren – aber wenn wir tranken – dann voll Stoff.
Die Qualität meiner Arbeit litt nun immer öfters unter meinem Zustand. In der Firma, während der Arbeitszeit trank ich keinen Alkohol mehr – aber ich hatte täglich so viel Restalkohol von meinen nächtlichen Sauftouren, dass ein normales arbeiten nicht mehr möglich war. Immer öfters sollte ich Kollegen einarbeiten, aber durch gezielte Fehlinformationen gelang es mir, der einzige an dieser Präzisionsmaschine zu sein. Sie konnten mich einfach nicht so ohne weiteres entlassen.
Mein direkter Vorgesetzter war begeisterter Blutspender – und so ging ich alle halb Jahr mit ihm zum Blutspenden.
Gut Wetter machen kann ja nie schaden.
Es gab allerdings nun auch sehr schlimme Vorfälle. z.B. sollte einmal dringen eine Samstagsschicht gearbeitet werden. Ich hatte gerade mal wieder einen Schuss vor den Bug von meinem Vorgesetzten bekommen und meine Sauferei „Im Griff“.
Das heißt, um ihm und vor allem mir zu beweisen, dass ich mit dem Alkohol klarkomme hatte ich mir eine Mehrwöchige Saufpause verordnet.
Kurz und gut – ich hatte wieder das Vertrauen meines Chefs und bekam die Schlüssel um meinen Kollegen am Samstag die Firma aufzuschließen.
Um diesem Vertrauensbeweis zu feiern ging ich in meine Stammkneipe. Nachts um halb drei war ich total besoffen, glaubte aber ganz sicher um fünf zur Arbeit gehen zu können.
War wohl nix.
Um elf wurde ich zum ersten Male wach – und nun war ja alles egal.
Montags waren nun alle stocksauer auf mich und ich musste zur obersten Heeresleitung. Ich hörte mir die Vorwürfe und die Drohungen an, versprach Besserung und war froh, dass die mich nicht rausgeschmissen haben.
Vier Wochen später war in Hedelfingen wieder ein Blutspendetermin vom Roten Kreuz.
Der Vorarbeiter aus unsere Abteilung ging auch mit, ich hatte mir bereits Mut angetrunken und war schon so voll, dass ich die Stufen zum Untersuchungsraum hinauffiel. Der freundliche Arzt half mir auf die Beine, maß meinen Blutdruck und gab mich zum Spenden frei. Der Kollege und ich waren gleichzeitig fertig, und ich überredete ihn zu einem Bierchen. Aus dem einen wurden viele – zu viele. Man sollte ja eigentlich nach dem Blutspenden keinen Alkohol in diesen Mengen trinken.
Als die Kneipe zu machte, soffen wir bei mir Zuhause weiter.
Mein Kollege, Maria und ich soffen zwei Tage durch, am dritten Tage ging er wieder zur Arbeit, ich trank mit Maria noch ein wenig weiter, am Abend des dritten Tages wurde mir doch mulmig und ich rief diesen Kollegen an.
Er sagte mir, es hätte einen Riesen Aufstand gegeben und ich würde gekündigt werden. Das wir beide zusammen Saufen waren habe er nicht gesagt – aber drei Tage unentschuldigt – das wäre die fristlose Kündigung.
Es war mir klar – meine Arbeit ist der letzte Anker gegen die alkoholische Sturmflut, die mich im Falle der Arbeitslosigkeit überrollen und vernichten würde.
Schlagartig wurde ich nüchtern und grübelte die ganze Nacht nach, wie ich aus dieser Vertrackten Situation herauskommen sollte. Ich versuchte es am nächsten morgen mit einer so unwahrscheinlichen Geschichte und einem Tabu – Bruch, dass sie mir das einfach abnehmen mussten: Am nächsten morgen auf der Arbeitsstelle wartete ich, bis mein Vorgesetzter und die Werkstattschreiberin in ihrem Büro waren.
Dann schlich ich mich gesenktem Hauptes ins Büro und begann meine Story: „Es ist mir klar, dass ich jetzt rausfliege, ich möchte aber nur noch sagen was los war und dann packe ich meinen Krempel und haue ab.“
Neugierig geworden, und vielleicht auch etwas erleichtert, dass ich freiwillig das Feld räumen werde, wollte sie meine Geschichte hören.
Mit gesenktem Blick und leiser Stimme sagte ich: „ Es ist mir so peinlich, aber mir sind meine Hämorrhoiden geplatzt, das Blut floss mir die Beine herunter, ich schämte mich so sehr und bin dann einfach abgestürzt in das alkoholische Vergessen.
Ich wurde dann noch gefragt, warum ich nicht zum Arzt gegangen wäre, dieses erklärte ich mit Angst – und Schamgefühle. Nach einigen hin und her spürte ich menschliches Verständnis und Mitgefühl und ich versuchte dieses zarte Pflänzchen mit allerlei Versprechen am Leben zu halten.
Meine Kündigung wurde ausgesetzt und ich durfte diesen Tag wieder nach Hause gehen und am nächsten Tag meine Arbeit fortsetzen.
Am nächsten Tag wurde mir von der Betriebsleitung mitgeteilt, dass meine Kündigung vom Tisch sei – man aber ab jetzt ein korrektes Arbeitsverhalten erwarten würde.
Das versprach ich und meldete mich als ein erstes Zeichen meines guten Willens bei der freiwilligen Betriebsfeuerwehr. Diese Betriebsfeuerwehr war das Hobby unseres Firmeninhabers. Ich wurde auf Kurse geschickt und war mit Feuereifer dabei.
Gut Wetter machen kann ja nie schaden.
Mit allerlei Tricks versuchte ich der Umklammerung meines Alkoholismus zu entkommen. Ich begann ein Tagebuch zu führen, machte Kreuzchen im Kalender für Alkoholfreie Tage, Pünktchen für „wenig getrunken“ und dicke Striche fürs „voll Besoffensein“. Die Sauferei machte immer weniger Spaß, meine Filmrisse wurden immer mehr – ich vertrug immer weniger Alkohol.
Auch der Gedanke an Selbsttötung kam nun immer häufiger hoch.
Ich erinnere mich an einen Morgen – halb Besoffen – halb im Entzug, da stieg ich auf das Dach der Firma und überlegte, wie lange es wohl dauerte, bis ich da unten aufschlagen würde. Ich wollte schon springen, aber dann sagte mir plötzlich eine innerer Stimme: „Es gibt noch eine Aufgabe in diesem Leben für Dich.
Tränen überströmt verließ ich das Dach, ging auf eine Toilette, und als ich mich wieder etwas gefangen hatte, an meine Arbeit.
Nun war mein Saufen zur Besessenheit geworden und ich litt sehr darunter.
Einmal war im der Zeitschrift „Der Spiegel“ eine Buchbesprechung „MEIN NAME IST ADAM“, Bekenntnisse eines Anonymen Alkoholikers. Sofort bestellte ich mir dieses Buch – und las es im Garten, im Liegestuhl liegend, ein Eimer Wasser neben mir zum kühlen von zwei Flaschen Kalifornien – Sektes, die ich während meiner Lektüre austrank. Fazit aus dem gelesenen: So weit ist es bei mir ja noch langen nicht.
Ich konnte meine Situation, was mein Alkoholismus betraf, überhaupt nicht mehr einschätzen.
Es wurde immer schlimmer und schlimmer.
Ich vermietete in meinem besoffenen Kopf das frühere Kinderzimmer an einen Saufkumpanen, Hasen- Harry genannt.
Am Anfang verstanden wir uns noch sehr gut, soffen zu dritt, Maria war schließlich auch eine Vollblutalkoholikerin, machten allerlei Blödsinn. Einmal spielten wir russisches Roulette mit’m 44er Revolver. Harry und ich. Ich hielt mit zuerst den Lauf an die Schläfe – klick – nichts geschah. Harry schoss als zweiter – klick – nichts geschah. Ein dritter Probeschuss an die Decke durchschlug diese und landete in der Decke einen Stock darüber. Wir hätten bestimmt weiter geschossen, aber plötzlich klingelte es und die zwei Polizeibeamte standen vor der Türe.
Maria hatte sie in einem lichten Moment angerufen. Wir boten den zwei ein Bierchen an, ich erklärte die Lage, zeigte meine Waffenbesitzkarte, versprach mit dem Blödsinn aufzuhören und als die Beamten ihr Bier ausgetrunken hatten, gingen sie wieder.
Ich hatte ihnen ja versprochen, dass wir nicht mehr mit den Revolvern herumspielen würden, so nahmen wir zwei scharf geschliffene Säbel aus meiner Waffensammlung, zogen unsere Hemden aus und machten auf der Straße „Degenfechten“. Erst als Harry aus einer Wunde aus der Hüfte blutete hörten wir auf und betranken uns weiter.
Kurz nach diesem Vorfall bekam ich ein Fass Wein mit 40 Litern geschenkt. Hurtig tranken wir es aus.
Nun bekam ich doch heftige Angstzustände. Es war ende November, die Auszahlung des Weihnachtsgeldes stand vor der Türe – ich hatte angst mich mit soviel Geld zu Tode – oder was noch schlimmer wäre – zum Krüppel zu Saufen.
In Gablenberg hatte ein Antiquitätenhändler eine Ritterrüstung ausgestellt – um das Geld los zu haben kaufte ich sie.
Nun stand „Blechwilli“ wie ich ihn nannte, in unserem Wohnzimmer. Völliger Blödsinn natürlich, aber unter meinen Saufkumpel war ich der Star.
Wir soffen immer mehr. Eines Nachts kam Harry wie so oft völlig besoffen nach Hause und hörte mit voller Lautstärke Schallplatten. Als ich in sein Zimmer kam und ihn zur Rede stellte, griff er mich mit einem Messer an.
Maria rief sofort die Polizei an, und ich kämpfte mit Harry. Es gelang mir, ihm das Messer abzunehmen und ihm ein paar wuchtige Schläge zu versetzen. Harry flüchtete. Nach zwei Stunden kamen die Polizeibeamte, als ich mich beschwerte und bemerkte, dass ich in der Zeit schon ein paar Mal hätte tot sein können, bemerkten sie nur: Wir sind schon so oft bei Ihnen gewesen und es war nichts – so wichtig war dieser Alarm für uns nicht mehr.“ Und als ich dann erklärte, dass ich Harry nicht anzeigen wolle, da wurden sie sehr unwirsch und sagten, sie fühlten sich verarscht und warum wir sie überhaupt angerufen hätten.
Auch innerhalb unserer Ehe kam es immer häufiger zu Gewalt im Suff.
Maria zerschlug einmal eine volle Bierflasche auf meinem Kopf, ich schlug ihr darauf ein Auge blau. Ein andermal schlug sie mir ins Gesicht und ich brach ihr einen Arm.
Am nächsten Tag, wenn wir wieder einigermaßen nüchtern waren, tat mir immer alles schrecklich leid und ich kaufte Maria einen Arm voll roter Rosen.
Zu dieser zeit hatte ich bereits Magenbluten und spuckte häufig Blut. Es war mir egal, ich hoffte nur, bald sterben zu können. In der Firma trat ein neuer Kollege ein, er warb mich für die Mitgliedschaft im Kommunistischen Arbeiterbund.
Dort stieg ich in kurzer Zeit zum Zellenleiter auf – bei den blinden ist halt der Einäugige König. Ich betrank mich jetzt nicht mehr so oft, der Aufbau und die Leitung einer gewerkschaftlichen Betriebsgruppe ließ mich ab und zu meinen Alkoholismus vergessen. Oder ich hatte nicht mehr so viel Zeit zum Saufen. So ganz genau kann ich das heute nicht mehr sagen.
In dieser Kaderorganisation, der Vorläufer der heutigen MLPD fiel ich nicht durch übermäßiges Saufen auf, nach den Sitzungen becherten alle kräftig.
Mein Kopf begann zu spinnen, ich hörte ständig Musik oder Glocken, die Glocken empfand ich als weniger heftig, die Musiktitel waren ausschließlich aus dem Repertoire der Egerländer – und diese Musik tat mir gar nicht gut.
An einem Samstag bei einem konspirativen Treff zur abfahrt zu einer Schulung stand ich stundenlang alleine und wartete auf den Bus, der nie kam.
Ich rief einen Genossen an, der war sehr erstaunt, dass ich von der Absage dieser wichtigen Schulung nicht benachrichtigt wurde.
Eine Welt brach für mich zusammen: „Nun gehörst Du da auch nicht mehr dazu.“
Ich traf mich mit dem Genossen und bei der fünften Flasche Bier machte es irgendwie „Klick“ bei mir und ich erkannte in voller Klarheit, dass der Alkohol an meinem verkorksten Leben schuld war.

Ich beschloss am Montag mich meiner Ärztin zu offenbaren und Rat bei ihr zu suchen.
Am Sonntag schlug ich alle meine Hintertüren zu, indem ich alle meine Bekannten anrief und mich ihnen Offenbarte und meinen Entschluss ärztliche Hilfe anzunehmen mitteilte.
Montagmittag duschte ich mich in der Firma zur Vorbereitung meines Arztbesuches. Ich wurde schwankend – was sollst Du denn beim Arzt – Dir geht’s doch wieder ganz prima.
Nur die Angst vor den Fragen all meiner Bekannten brachte mich dazu, den Arzttermin wahrzunehmen.
Meiner Ärztin erzählte ich schonungslos von meinem Alkoholismus, zuerst war sie Sauer – sie hatte mich vor kurzem wegen Herz - Rhythmus – Störungen sechs Wochen krankgeschrieben – meine Störungen erschienen ihr natürlich plötzlich in einem anderen Licht.
Sie bot mir eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik zur Vorbereitung einer halbjährigen Entwöhnungstherapie an.
Ich lehnte ab, mit dem Hinweis, meine Frau trinkt auch, ich müsse einen anderen Weg finden. Mir fiel dann das Buch: „Mein Name ist Adam ein“, es handelte von den Bekenntnissen eines Anonymen Alkoholikers. Eine Empfehlung zu diesem Buch hatte ich vor Jahren im Spiegel gesehen, mir dann das Buch bestellt. (Bestellen war ja so anonym). Dieses Buch las ich dann im Garten, im Liegestuhl liegend und während der spannenden Lektüre trank ich locker eine Flasche kalifornischen Sekt.
Nach dieser Lektüre fand ich, dass ich noch lange nicht so weit wäre wie dieser Alkoholiker und legte das Buch zu den Akten.
Doch nun fiel es mir wieder ein und ich fragte nach den Anonymen Alkoholikern.
Ich bekam einen Zettel mit einer Telefonnummer.
Zuhause rief ich dann sofort an. Ich wusste – jetzt oder nie.
Ich konnte die Hölle nicht mehr ertragen.
Fast fünfzehn Jahre soff ich bei der Firma Pfisterer - Untertürkheim vom 31.08.70 bis 16.08.85

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