Textkunst von jey-key

Tränen der Vergangenheit

Habe mich wieder einmal selbst erwischt,
deshalb schreibe ich nun dieses Gedicht.
Die Angst umschlang mich, in der Nacht,
drängte sich vor, an die Gefühlemacht.
Konnte mich nicht mehr dagegen wehren,
ich brauche es wohl keinem zu erklären.
Eisige Kälte drang mir bis ins Gedärm,
die Wirklichkeit, sie war wieder fern.

Fühlte mich so hilflos, klein, schwach,
fühlte der Jahre schmerzhafte Schmach.
Wollte laut um Hilfe und Gnade flehen,
konnte das Licht gar nicht mehr sehen.
Doch ich brachte keinen Ton so heraus,
fühlte nur noch pure Angst und Graus.
Konnte meinen Körper gar nicht bewegen,
sah auf einmal Engel vor mir schweben.

Kehrte nun aus der Vergangenheit zurück,
fühlte ein wenig Wärme und etwas Glück.
Sah wie rote Tränen langsam fliessen,
fühlte mich dann irgenwie beschissen.
Doch ich fühlte, dass ich wirklich lebe,
wusste dass ich mir wieder mal vergebe.
Schlief ein, als die Sonne schon aufging,
träumte davon wie damals alles anfing.

Als ich später dann wieder erwachte,
lange über die letzte Nacht nachdachte,
schlimme Bilder zogen wieder vorbei,
sah die Wunde und den stummen Schrei.
Doch ich fühlte mich nicht schuldig,
erklärte mich mir selber ganz geduldig.
Stand auf und sah die Sonne scheinen,
jetzt endlich konnte ich auch weinen.

© by jK
Koblenz 12.06.2007

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