Textkunst von Brigitte

Vor dem Spiegel

Malbild: Eine nackte Frau mit üppigen Brüsten und breitem Becken.
Ein weiblicher Akt

Oh, wie trunken war mein Verlangen,
als ich des Spiegels Tuch
habe abgehangen.
Da stand ich nun ganz allein
vor dem Spiegel
in meinem Kämmerlein.
Nur gut, so dachte ich,
braucht ja keiner zu wissen,
wie meine Hände Stück für Stück
mein Kleid haben zerrissen.
Ich sah mich nun ganz nackt,
denn unter meinem Kleid trug ich nichts.
Es war bedacht.
Dies war es wert sich so zu betrachten
und mehr noch was meine Hände machten.
Sie wanderten lustvoll hin und her,
meine vollen Brüste streichelnd immer mehr,
sacht über Bauch und Po,
ach, und sowieso war ich ganz tief versunken,
als sie wanderten
zur schönsten Stelle nach unten.
Meine Fingerspitzen klein und fein
führte ich nun ein.
Ein Wohlgefühl war mir gekommen,
ein Flattern hoch aufwärts zu meinen Bauch,
wie ein leichter zarter Schmetterlingen-Hauch.
Die Lippen purpurrot beginnend,
die Wangen feurig glühend heiß.
Mein Geist, der war von Sinnen,
und nach einer kurzen Pause
gönnte ich mir ein Neubeginnen.


Brigitte, Juli 2018

 

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