Textkunst von Akimaus
Ihre Hände, ihre Worte
Ich möchte dir so vieles sagen. Doch ich kann es nicht. Mein Mund ist mir zugeschnürt. Alle Sätze sind bereits gesprochen. Alles wurde gesagt, das noch gesagt werden könnte. Nun füllt die unendliche Stille diesen Raum aus. Welten zwischen uns: Weite Schluchten des Ungesagten. Vergangene Worte – einzelne, aus dem Kontext gerissene Phrasen, die mich wieder einholen. Sie wollen meiner Zunge entweichen. Alles drängt danach. Es gelingt mir nicht. Nur leere Worte füllen diesen Raum. Schrift wird zu meiner Sprache, Papier zu meiner Zunge. Mein Verstand zu einem unvollendeten Roman, den ich wieder und wieder aufs Neue zu schreiben beginne. Gedankenstränge werden verworfen. Die Ratio wird zur Mülltonne des Lebens. Alles was gesagt werden kann, wurde bereits gesagt. Mehr kann ich nicht geben.
Plagen dich meine Gedanken, seitdem du sie kennst? Ich traue mich nicht mal mehr, dich danach zu fragen. Dennoch, in meinen Gedanken bist stets du, und das weißt du. Ich könnte dir noch so viel sagen. Dinge, die du doch bereits schon weißt: Ich will, dass du glücklich wirst, dass dir jemand begegnet, der dir Liebe schenkt. Man kann die Vergangenheit nicht umschreiben, lediglich die Zukunft. Ich glaube nicht, dass wir füreinander bestimmt waren, denn sonst hätten wir uns sicherlich nicht emotional verpasst.
Meine Augen werden auch weiterhin nach dir suchen. Ich werde warten, wenigstens für eine gewisse Zeit. In meinen Träumen höre ich diese Stimme, die mir leise zuflüstert, dass ich dich lieben würde. Dabei werden diese naiven flüchtigen Gedanken von der Realität überlagert und quälen mich in einer unerträglichen Weise. Meine Hände werden kalt, wenn ich an deine Abwesenheit denke. Das Gefühl wird noch schlimmer, wenn mir in den Sinn kommt, dass dich diese Worte unendlich quälen könnten. Mein Innerstes möchte diese Worte, die schon seit geraumer Zeit in meinem Gedächtnis haften, ausformulieren und zur Sprache bringen. Es ist nur ein Spiel der Sinne.
Bitte werde glücklich.
Aki, 09.09.2017