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Das Mysterium der Eidechsen

Das Mysterium der Eidechsen

Eidechsen sind seltsame,
ja, ungewöhnliche Lebewesen:
Sind es Dechsen, die Eier legen
und auch aus selbigen schlüpfen?
Oder sind es Echsen,
die einen Eid abgelegt haben?
Schon der Name gibt Rätsel auf.
Sicher ist jedoch:
Es gibt sie seit vielen Millionen Jahren
auf Erden, und bis heute
haben sie sich kaum verändert,
weder in ihrer Natur,
noch in ihrer Gestalt.
Sie sind frühe Zeugen der Evolution
auf diesem Planeten, fast unbemerkt
und vergessen von Zeit und Raum.
Heute leben Sie zu Land und zu Wasser;
früher konnten einige Arten sogar
aus geringer Höhe zu Boden schweben,
ja, kurze Strecken fliegen,
wie kleine Drachen.
Noch heute nennt man sie bisweilen
Drachen oder Drachenechsen.
Insbesondere ihre großen Verwandten,
die Warane, von denen die größten
auf den Komodo-Inseln leben,
fernab jeder Zivilisation und gut geschützt
durch ihr Insel-Dasein,
werden bis zu zwei Meter lang.
Ob groß oder klein:
Sie alle lieben die Wärme,
können stundenlang in der Sonne liegen,
ohne eine Miene zu verziehen.
Sie sind Meister der Tarnung,
der absoluten Starre und Bewegungslosigkeit,
um dann nach Stunden des Verharrens
urplötzlich und ultraschnell zuzuschnappen
mit ihrer Zunge oder ihrem Maul.
Diese anmutigen und archaischen
Geschöpfe der Urzeit
haben bis heute überlebt und verdienen
meinen größten Respekt
und meine Hochachtung.


(zum Album „Lizard Mystery“ von Denra Dürr)

ls

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