Textkunst von Uschimaus
06. Dezember
Am Nikolaustag musste Lothar zur Arbeit, wie immer. Abends machte er es sich gerade mit Milch und Keks gemütlich, als es an der Wohnungstür klopfte. „Oh je, ist wohl die Klingel kaputt.“, dachte Lothar und war mit den Gedanken beim Hausmeister, als er die Türe öffnete.
Vor der Tür stand aber nicht irgendein Besuch sondern der Nikolaus höchstpersönlich - und der Nikolaus war auch nicht zu Fuß sondern saß im Rollstuhl! An der Rückenlehne war ein kleiner Jute-Sack befestigt. Mit tiefer, verstellter Stimme sagte der Nikolaus: „Ich komme dich besuchen, Lothar. Darf ich hereinkommen?“
Der große Lothar bemühte sich, ernst zu bleiben, so gut er konnte, und bat den Nikolaus herein. Gleichzeitig mußte er den kleinen Lothar beruhigen, der andauernd rief: „Das ist doch gar nicht der Nikolaus, das ist doch Petra. Mensch, schau doch, das ist doch PETRA!“
„Ja, aber es ist doch eine großartige Idee, schließlich hatten wir noch nie Besuch von einem richtigen Nikolaus, oder?“ Das und die Aussicht, vielleicht doch noch zu seiner Schokolade zu kommen, überzeugte den der kleine Lothar von dem Petra-Nikolaus. Er schielte schon auf das Jute-Säckchen.
Die Nikolaus-Petra sagte: „LOTHAR, ich habe gehört, daß du in der Arbeit anderen behinderten Menschen hilfst. Stimmt das denn?“- „Ja, lieber Nikolaus, und dieses Jahr habe ich sogar extra eine Ausbildung gemacht, damit ich noch besser helfen kann.“, antwortete Lothar, nicht ohne einen gewissen Stolz. Da freute sich auch der Petra-Nikolaus, weil der Stolz behinderter Menschen wieder ein Stückchen gewachsen war.
Dann bekam Lothar sein Geschenk, und sie lachten und lachten und hatten einen besonders schönen Nikolausabend.
Indessen saß die Uschi-Maus in Furth im Wald am Computer und grübelte und tippte, was das Zeug hielt, und hoffte inständig, genügend Ideen zu haben und rechtzeitig fertig zu werden...