Textkunst von jey-key

Die Gesellschaftsschweigemauer

Heute ist wieder einer jener Tage,
wo ich mich andauernd frage,
was kann ich alleine bloss machen?
Finde das gar nicht so zum Lachen,
sondern fühle viel mehr grosse Traurigkeit,
weiss nicht wie viel Zeit mir bleibt.

Einsturz der Gesellschaftsschweigemauer,
mein Traum, schon seit ewig langer Dauer.
Warum müssen alle daran glauben,
es hängen hoch, die besten Tauben?
Jeder schafft sich seine Wirklichkeit,
da bleibt zum denken kaum mehr Zeit.

Man kann mehrfach durch die Hölle gehen,
erst danach wird man die Wahrheit sehen.
Doch für die Hölle der eigenen Vergangenheit,
braucht man grossen Mut und sehr viel Zeit.
Man steigt ganz tief in sich selbst hinab,
wünscht sich dabei oft ins eigene Grab.

Denkt dass man den Verstand vielleicht verliert,
wenn man all die ganzen Gefühle richtig spürt.
Man hört endlich auf sich selber zu belügen,
weil man fühlt, dass andere auch nur betrügen.
Dann ist die Zeit der Qualen für immer vorbei,
der Verstand so klar, so rein und endlich frei.

Nichts und Niemand kann einen mehr davon überzeugen,
das man sich einer höheren Macht muss beugen.
Um zu leben, friedlich, ehrlich und sich selber treu,
der Gedanke so alt, die Gefühle dazu aber völlig neu.
Du fragst, wie ich mir da so sicher selbst vertraue?
Ganz einfach, weil ich täglich über die Mauer schaue...

Die Gesellschaftsschweigemauer scheint unüberwindbar,
doch die Leiden der Menschen, sie sind sicher dahinter.
Der Abbruch der Schweigemauer, er ist zu schaffen,
je mehr mithelfen und nicht nur zweifelnd gaffen.
Jeder der wirklich möchte kann hinter die Mauer schauen,
Jeder kann mithelfen sie Stein um Stein abzubauen.

Jeder kann für sich selber seine Wahrheit finden,
und dadurch die eigene Unsicherheit auch überwinden.
Denn wenn man anfängt seinen Gefühlen zu vertrauen,
aufhört sie so gut wie möglich weg zu verstauen,
dann ist die eigene Wahrheit nicht mehr sehr weit,
man lernt neu und ehrlich zu fühlen mit der Zeit.


jK
Koblenz den 23.07.2006

Zurück