Textkunst von Akimaus

Meine Periode und ich – meine persönlichen Empfindungen

Meine Periode und ich – meine persönlichen Empfindungen

[Dieser Text von Akina ist eine Antwort auf meinen Text "tage, die ich (nicht) mag". Wer will, kann diesen Text unter dem vorstehenden Link zuerst lesen.]

 

Meine Periode und ich – meine persönlichen Empfindungen

Ich habe einen Text gelesen über die Menstruation der Frau. Das hat mich nun selbst dazu bewegt, einen Text hierüber zu schreiben.

Meine Tage begleiten mich jetzt nun mehr schon seit 16 Jahren. Ich fühle mich währenddessen nicht schön oder anmutig, eher dreckig und schnodderig, wie ein altes gebrauchtes Tempo, in welches man vor kurzem erst hineingeschnaubt hat und es neben dem Papierkorb auf die Erde geplackt hat.

Grafik: Ein mit Herzen bedrucktes Höschen mit rosa Schleife, das vorne im Schritt Blutflecken hat und tropft.
Das Höschen blutet

Bluten fühlt sich ungefähr so an, als hättest du einen klitzekleinen, mit Wasser gefüllten Luftballon in deinem Höschen. Dieser ist wirklich klein. Wenn du dich also zu feste draufsetzt, platzt das Ding unter dir und dein Höschen wird an manchen Stellen nass, denn es bildet sich Feuchtigkeit, und du beginnst von innen her, auszulaufen. Dazu kommt in der Anfangsphase das unweigerliche Gefühl auf, als hätte dir einer mit voller Wucht einen Baseballschläger in die Magenkuhle gerammt. Es zieht sich alles in dir zusammen. Ich krümme mich vor Schmerzen, und manchmal möchte ich am liebsten einen Schrei loslassen, den ich mir dann aber doch still und heimlich verkneife. Das wäre mir allzu peinlich, wenn das jemand mitbekommen würde.

Daher entscheide ich mich jeden Monat aufs Neue, mich wie eine zusammengefaltete Bretzel in Embryonalstellung eingerollt unter einer Decke zu verschanzen und es fließen zu lassen, frei nach dem Motto: „Let it flow!“ Die Flecken sind noch mal ein eigenes Thema für sich. Wenn ich blute, dann aber so richtig, als hätte ich soeben ein Schwein erstochen. Und damit meine ich einen Eber, oder zumindest mal ein ausgewachsenes Mastschwein. Das Badezimmer, genauer gesagt, das Waschbecken ist blutverschmiert und besudelt. Das sind schon richtige Blutlachen, die sich da unter meinen Unterhosen bilden, wenn ich diese zum Waschen ausringe. Blutflecken, das ist im Übrigen ein altes „Familienrezept“, muss man immer mit kaltem Wasser entfernen, nie mit warmem oder gar mit heißem Wasser. Der genaue Grund hierfür ist mir bisweilen unbekannt, aber es steht fest: Es wirkt wahre Wunder und „Mom knows best“ in diesem Punkt.

Noch ein, zwei Mythen gibt es um meine Tage, ich meine die Regel der Frau, mit denen ich an dieser Stelle aufräumen will und auch muss. Ich sehe das als meinen persönlichen Beitrag für die Emanzipationsbewegung an, also gebt gut Acht:

Wir Frauen sind nicht während unserer Tage zickig, wir sind es DAVOR. Bei mir liegt diese Zeit immer um meinen Eisprung. Ich werde mürrisch und unglaublich traurig. Regelmäßig fange ich an zu heulen wie ein Schlosshund – nein, wie eine Schlosshündin. Auch wenn meine Woche noch so schön war, scheißegal, ich finde schon einen gescheiten Grund, um mich und die Welt vom Feinsten zu beheulen. Und ich find´s toll!

Der zweite Mythos ist: Wir sind nicht während unserer Periode fruchtbar, sondern um den Zeitpunkt des Eisprungs. Wird das unbefruchtete Ei mit dem Blutschwall der Regel ausgestoßen, ist der Käse bereits gegessen. Das Ding ist tot, abgestorben, der Schuss verpasst. Finito! „Try again in the next round, you know?“

So, ich hoffe, damit habe ich den Herren dieser Welt einen Gefallen getan und etwas zu der allgemeinen Weisheit beigetragen, auch als „Allgemeinbildung“ bekannt. Spaß. Ich finde es schön, sich mal diesem Thema angenommen zu haben. Frau kommt ja so selten dazu. Zwinker.

Also Lothi-Bär: Vielen, vielen Dank für deine textliche Anregung. Du bist die beste Frau im Manne, die ich je kennenlernen durfte.

Deine Aki-Maus.

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