Textkunst von Akimaus
Der kleine zuckende Begleiter
Du bist mein Segen und mein Fluch zugleich. Ich kenne nichts außer Dich. Du begleitest mich mein Leben lang und schützt mich immer dann, wenn ich es brauche. Bist ein anderes Wesen in mir. Immer wenn ich Angst habe, bist Du da: Dann übernimmst Du die Kontrolle über mich. Du bist dabei das, was mir dann am meisten Angst macht. Und dennoch schützt Du mich vor den mir unbekannten Situationen. Regst dann meinen Körper ohne mich. Du bist bei mir, solange ich Dich brauche und lässt nach, wenn ich bereit bin. Doch verlassen wirst Du mich nie.
Wenn Du spürst, dass es mir gut geht, lässt Du mich gewähren und ziehst Dich zurück. Du gibst mir Sicherheit. Wir teilen uns ein gemeinsames Leben - Du und ich. Es war nie geplant, dass wir uns kennenlernen oder einander treffen. Trotzdem kamst Du in mein Leben und bist seither ein Teil von mir. Du kennst meinen Körper besser als mein Geist es tut. Manchmal, wenn Du meinen Körper kontrollierst, habe ich Angst, und ich bin unsicher. Oder ist es, WEIL ich Angst habe und unsicher bin, dass Du gerade dann übernehmen willst? Die Antwort kennst nur Du allein. Ich weiß es nicht. Aber gerade in jenen Momenten spüre ich Deine Präsenz am meisten.
Und obwohl dem so ist, bin ich doch sehr froh, Dich zu kennen. Du hast mich Geduld gelehrt und meinen Ehrgeiz geweckt. Ich bin mir sicher, dass Du im Grunde nur auf mich aufpassen willst. Wenn es mir gut geht, geht es auch Dir gut. Du bist kein Übel; Du wirst nur nicht immer verstanden: Es gibt viele, die Dich beseitigen und minimieren wollen und nicht viele neigen dazu, Dich als Schimpfwort zu missbrauchen. Dabei kennen sie Dich und dein Wesen nicht. Wie sollten Sie auch? Du bist nie gleich, bist immer unterschiedlich. Ich bin Dein Wirt und Du die Geisel. Wir sind eine Koexistenz, Du und ich.
Auch gerade jetzt, während ich schreibe, machst Du Dich bemerkbar. Und auch wenn Du mir, ach, so manchen Kummer bescherst, sage ich Dir: „Ich habe Dich lieb!“ Denn Du wirst mich nie verlassen, egal, was geschieht.
Mein kleiner zuckender, unsichtbarer und, ach, so treuer Begleiter namens Spasmus.
Akina, 27.07.2017