Zwei erotische Leseproben

Jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen...

Das Vergnügen

Gemälde: Ein Paar sitzt eng umschlungen am Boden und liebt sich.Ihr Lieben, was ist vergnüglicher,
als das Vergnügen, zu lieben?
Was ist angenehmer als ein zarter Kuss?
Die reine Liebe zu verschenken
aus innerem Herzens-Fluss?
Was ist erquickender für den Mann
als eine schöne Brust?
Ein bezauberndes Vergnügen
im gewölbten Schoß?
Was entzückt uns mit allen Sinnen?
Wenn unsere Leiber zur Nacht
des Zeit-Vertreibens beginnen,
sich der Hingabe zu berühren,
sich zu verlieren?
Dieses Hin und Her
des Reibens aneinander,
dieses feurige Umfassen,
sollten wir es lassen? NEIN
Denn wenn Lust und Kitzelung
der Wollust thronen,
und dort, wo der feuchten Perle
Tautropfen in einer Muschel wohnen,
und des Schwertes Gruß
darinnen Liebe sendet,
dann ist es so erquickend,
dass dabei der Geist verblendet.
Entzückende Vergnüglichkeit
zu jeder Zeit!
Am Morgen ein Verzehr
als Honigkuchen.
Am Nachmittag
den Wermutstropfen suchend.
Des Abends dann zur Nacht hinein,
so wird gesagt, soll dieses Vergnügen
sogar ein Jungbrunnen sein.
Also ihr Lieben, lieben ist famos,
ein Vergnügen ganz, ganz groß.

Brigitte, Juli 2018

 

 

Vor dem Spiegel

Gemälde: Eine üppige nackte Frau steht vor einem blauen Hintergrund.Oh, wie trunken war mein Verlangen,
als ich des Spiegels Tuch
habe abgehangen.
Da stand ich nun ganz allein
vor dem Spiegel
in meinem Kämmerlein.
Nur gut, so dachte ich,
braucht ja keiner zu wissen,
wie meine Hände Stück für Stück
mein Kleid haben zerrissen.
Ich sah mich nun ganz nackt,
denn unter meinem Kleid trug ich nichts.
Es war bedacht.
Dies war es wert sich so zu betrachten
und mehr noch was meine Hände machten.
Sie wanderten lustvoll hin und her,
meine vollen Brüste streichelnd immer mehr,
sacht über Bauch und Po,
ach, und sowieso war ich ganz tief versunken,
als sie wanderten
zur schönsten Stelle nach unten.
Meine Fingerspitzen klein und fein
führte ich nun ein.
Ein Wohlgefühl war mir gekommen,
ein Flattern hoch aufwärts zu meinen Bauch,
wie ein leichter zarter Schmetterlingen-Hauch.
Die Lippen purpurrot beginnend,
die Wangen feurig glühend heiß.
Mein Geist, der war von Sinnen,
und nach einer kurzen Pause
gönnte ich mir ein Neubeginnen.


Brigitte, Juli 2018